Geht man als Klavierbauer über seine ursprünglichen regionalen Grenzen hinaus und mit wachem Geist durchs Land, so entdeckt man eine Vielzahl von spannenden Themen, die unsere aktuelle gesellschaftliche Situation widerspiegeln. Klaviere erzählen in dem Zusammenhang ihre eigenen Geschichten. Liest man die gleiche Geschichte öfters, dann lassen sich daraus fundierte Rückschlüsse ziehen. Klaviere verfügen ja unter den Produkten unseres Alltags über eine erstaunlich hohe Lebensdauer. Wenn man diese Eigenschaft positiv interpretieren wollte, dann könnte man feststellen, dass die Klavierbauer um 1900 bereits höchst modern, da nämlich nachhaltig gearbeitet haben. Das Klavier aus diesem Hörbeispiel wurde kurz vor 1928 gebaut:
Der Klavierbauer W. Knobloch aus Offenburg erschuf dieses Klangmöbel. Doch dem Piano wurde nicht immer bestens mitgespielt. Zum einen wurde es wohl aufgrund der Lebensumstände der Besitzer stark vernachlässigt. So stand es offensichtlich längere Zeit zu trocken. Der Resonanzboden berichtet von dieser Zeit durch zahlreiche Risse. Zum anderen waren an dem Instrument beim sicherlich seltenen Service vorsichtig formuliert nicht die besten Fachleute am Werk. Der Zustand ist nicht nur bedenklich, sondern für das Ohr geradezu bestürzend:
W. Knobloch extrem verstimmtJa, genauso hört sich ein stark verstimmtes Klavier an! Wie geht man nun als Klavierstimmer damit um? Man ergreift die Flucht, wenn man sich schlicht überfordert fühlt. Das wäre verständlich, denn wo bitte ist hier eine Linie zu hören, an der man anknüpfen könnte? Und was soll man dem Kunden auf seine Frage nach den zu erwartenden Kosten für eine Auskunft geben? Würde sich der Klavierbesitzer auf das Geschäft einlassen, wenn man ihn damit konfrontiert, dass der Preis für die zu erwartenden Arbeiten bis zu vielen hundert Euro betragen kann, und man bei besten Wissen und Gewissen nicht vorhersagen kann, wie viele Termine die Lösung der Aufgabe in Anspruch nehmen würde? Vermutlich nicht. Daher heißt es für die in unserem Fall neue Klavierbesitzerin, dass sie den Service ganz bewusst auswählen sollte. Doch nun beginnt das Dilemma. Denn sie hat nicht nur einen ernst zu nehmenden Problemfall im Wohnzimmer stehen, sondern kaum noch Auswahl an unterschiedlichen Anbietern. In vielen Regionen Deutschlands gibt es bereits keine Klavierstimmer mehr. Und falls doch noch Ansprechpartner erreichbar sind, so kann man nicht automatisch von dessen Bereitschaft ausgehen, sich überhaupt noch um ein älteres Klavier bemühen zu wollen. Von solchen und ähnlichen Fällen berichten zahlreiche Kunden. In unserem Fall hatte die Klavierbesitzerin viel Glück. Denn sie fand die Klavierstimmerei Praeludio, die selbst in solchen Härtefällen die damit verbundenen außergewöhnlichen Leistungen zu fairen und transparenten Festpreisen anbietet!
Welche Leistungen umfasst die Lösung eines derartigen Problems? Nun zuerst einmal muss man prüfen, ob sich das Instrument überhaupt noch stimmen lässt. Praeludio verfügt über viel Erfahrung und hat sich echtes Können erarbeitet. Aber Praeludio kann natürlich nicht zaubern - auch wenn es manchmal den Anschein hat. Nachdem die Stimmbarkeit festgestllt worden ist, geht es darum, erst einmal eine Linie für die Stimmung herzustellen. Das betrifft das so genannte Vorstimmen. Der Aufwand für diese Vorarbeiten sind je nach dem Grad der Verstimmung natürlich unterschiedlich aufwendig. Trotzdem bietet die Klavierstimmerei Praeludio auch diese Zusatzleistung zum Festpreis an. Erst nach Überprüfen des erreichten Ziels am Ende des Vorstimmens beginnen die Arbeiten für die abschließende Endstimmung. Wie gut wird wohl das Ergebnis werden? Wie groß wird der Unterschied sein, den ich als Klavierstimmer erreichen kann? In einem solchen Fall sind Vorhersagen unmöglich. Daher wird das Ergebnis von mir ebenso wie von der Klavierbesitzerin mit Spannung erwartet. Wenn Sie im Folgenden das Endergebnis hören und das mit der Verstimmung am Anfang vergleichen, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass Sie keinen so deutlichen Unterschied erwartet haben, oder?!
Praeludio gestimmt 405 HertzP.S.: Ist Ihnen eigentlich beim ersten Probespielen am total verstimmten Klavier aufgefallen, dass ich mich beim meiner Kurzversion des C-Dur-Praeludiums von Johann Sebastian Bach, das ich wie eine Wiedererkennungsmelodie einsetze und es daher auch Praeludio nenne, nicht ein einziges Mal verspielt habe? Trotz der Verstimmung, also trotz lauter falscher Rückmeldungen hinsichtlich der von mir als Klavierspieler erwarteten Töne, habe ich das ganze Stück richtig gespielt sowie darüber hinaus das Stück mit der gleichen Interpretation vorgetragen wie am Ende am gestimmten Klavier. Das können Sie nicht glauben? Das kann ich gut verstehen! Doch wenn Sie die beiden Hörbeispiele in zwei getrennten Fenstern öffnen, dann können Sie Abschnitt für Abschnitt das Stück vergleichen. Wenn Sie zuerst die gestimmte Version hören, dann werden Sie auch in der verstimmten Aufzeichnung die Struktur des Stücks sowie die Interpretation wiedererkennen. Und Sie werden feststellen, dass tatsächlich alle Töne vorhanden und auch die beiden Interpretationen vor und nach dem Stimmen im Timing sowie in der Dynamik übereinstimmen!
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